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Mein Jahresrückblick 2021: Vertrauen ist die neue Sicherheit

Aktualisiert: 8. Jan. 2022

Echte Sicherheit gibt es im Leben nicht, wir denken, wir könnten etwas kontrollieren, doch das ist nur eine Illusion. Mein Jahresrückblick 2021 wird dir zeigen, was ich damit meine.


In diesem Jahr ist so unglaublich viel passiert. So viel, dass es mir wie mehrere Jahre vorgekommen ist. In diesem Jahr bin ich einer großen Stille in mir begegnet, der Tod stand zweimal vor der Tür, es gab viel Arbeit, praktische und persönliche, viele Höhen und weite Tiefen. Ich habe mich meinen Schatten gestellt und die Schätze meiner Reise eingesammelt. Vielen wertvollen Menschen begegnete ich und meine Vision - der großen Wandlung wurde stärker.


Es war eine Reise in die bedingungslose Liebe - ins Vertrauen auf das Leben.


Ich freue mich, dass du meinen Jahresrückblick liest und wünsche dir viel Spaß dabei!


 


 

Der Übergang in das Jahr 2021 – endlich Winter

Naturerfahrung Jahreskreisfeste Rauhnächte Michaela Johann Heldenreise mit Pferden.
Rauhnachtwanderung

Dezember ist für mich der Monat des Rückzugs, der Monat des intensiven „in sich blickens“ und natürlich die Zeit der Rauhnächte!


Mein Herz schlägt für die Jahreskreisfeste und die Wintersonnenwende und die sich anschließenden Rauhnächte sind ein ganz besonderer Teil davon.




Doch in dieser Zeit rückt auch Silvester immer näher, für Pferdebesitzer nicht unbedingt entspannend. Da die beiden Haflinger schon älter sind, wollte ich ihnen den Übergang in der lauten Nacht so gut wie möglich gestalten. Wir brachten sie auf die hinterste Weide, wo man einen guten Überblick über das Dorf hat – mehr ging nicht. Ich führte sie, weil es doch sehr rutschig war und ich vermeiden wollte, dass sie sich verletzen. Sie waren zwar aufgeregt, aber brav und so liefen wir durch die Nacht, verabschiedeten das Alte und begrüßten das Neue Jahr!




In der Silvesternacht lag schon ein bisschen Schnee, aber es war zu warm für eine Winterwunderwelt. Die kam dann bald im Januar. Es kam sogar so viel Schnee, dass wir die Schneefräse entstauben mussten, damit wir den Weg zum Heulager freiräumen konnten, sonst hätten wir mit dem Auto kein Heu holen können. Das war wirklich ein großer Spaß, so gefällt mir der Winter, bitte mehr davon.



Winterwunderwelt Naturerfahrung Heldenreise mit Pferden Michaela Johann
Die Schneefräse verrichtete ihre Arbeit sehr gut

Heldenreise mit Pferden Michaela Johann
Pferdespuren im Schnee, auch für sie ein Spaß!

Naturerfahrung Pferde Heldenreise Persönlichkeitsentwicklung
Schattenspiel - Christian und ich

Im Februar wurde es dann nochmal richtig kalt -17 C° und ich entschied mich dazu, den Pferden Decken anzuziehen. Sie sind schon alt und wenn es so kalt ist, baut ein schwerfuttriges altes Pferd ganz schnell ab. Sie kennen eigentlich keine Decken, kamen aber gut damit aus und so schafften wir es über die kalte Zeit.

Naturerfahrung Heldenreise mit Pferden Persönlichkeitsentwicklung Michaela Johann
Pferde im Schnee - untergehende Sonne

Im Januar fühlte ich mich immer noch im Rückzug. Ich nahm mir die Zeit, die ich brauchte und lauschte meiner inneren Stimme.

Was wird das neue Jahr wohl bringen? Nach dem Jahr 2020, in dem wirklich alle Pläne bezüglich meiner nebenberuflichen Selbständigkeit nach hinten losgingen, weil nichts möglich war, hatte ich meine Euphorie für 2021 ein bisschen gebremst. Natürlich wollte ich durchstarten, aber ich wusste auch, dass ich es so nehmen muss, wie es eben kommt, Chancen am Zopf packen, wenn sie da sind und ansonsten vertrauen zu lernen und weiterzugehen.


Eine authentische Gemeinschaft, die Reise geht weiter

Schon im Jahr 2020 wurde ich getragen und geführt durch die authentische Gemeinschaft der Hero’s Journey Instruktorinnen, von der ich ein Teil sein darf. Die Masterclass wurde von Ulrike Dietmann, von der ich schon so viel lernen durfte, gegründet. Ein Jahr lang jede Woche pure Selbsterfahrung, graben in dunklen Ecken und ausgraben von wundervollen Schätzen.


Meine Bewertung für das Jahr 2020 fasst es ganz gut zusammen:

Als ich noch in der Ausbildung zum Hero’s Journey Instructor war, habe ich mir gewünscht, all das was Ulrike lehrt, noch mehr vertiefen zu können. Dann kam das Angebot von Ulrike zur Masterclass, für mich war sofort klar, dass ich daran teilnehmen würde, wenn ich auch noch nicht wusste, was auf mich zukommt.


Egal, was ich mir hätte vorstellen können, das, was ich in der Masterclass erfahren durfte übersteigt jede Vorstellung. Es war ein großartiges Jahr, mit vielen Herausforderungen, großer Verletzbarkeit, tiefen Gefühlen und wundervollen Geschenken. Ein besonderes Geschenk ist die Gemeinschaft, die sich gebildet hat und die alles trägt. Hier kann ich eine wertschätzende Gemeinschaft erfahren, eine Gemeinschaft, mit der ich all das teilen kann, was ich erfahre und was mich bewegt. Eine Gemeinschaft, aus der heraus sich großartige Projekte entwickelt haben, wie zum Beispiel die Online-Heldenreise. Zu erleben, dass diese starke Verbindung online möglich ist und dadurch noch einmal deutlich gemacht zu bekommen, dass alles verbunden ist und Entfernung wirklich keine Rolle spielt, fand ich ganz großartig.


Wöchentliche Themen zu den einzelnen Schritten der Heldenreise ließen mich ganz tief in den Prozess eintauchen. Und auch wenn ich nicht immer nachgekommen bin (alles kann im eigenen Tempo erfahren werden) und es zu einem späteren Zeitpunkt niedergeschrieben habe, habe ich sehr wertvolle Erkenntnisse mitgenommen. Die Hausaufgaben fühlen sich nicht nach Hausaufgaben an. Es ist eher so, dass man sich wirklich die Zeit nehmen will, die Erfahrung mit den Pferden zusammen tief zu erleben, um dann Stück für Stück immer ein bisschen mehr zu wachsen.

Ulrike, ich danke dir aus ganzem Herzen für diese Gelegenheit!


Im Jahr 2021 ging die Reise in und mit dieser wertvollen Gemeinschaft weiter. Eine große Reise in meine Einzigartigkeit. Wie Pferde uns als Schamanen zur Seite stehen und Heilung immer gegenseitig stattfindet, durfte ich in großartigen Selbsterfahrungssessions am eigenen Leib erfahren. Auch das Thema Trauma war wieder sehr präsent, ein Thema, welches mich sehr berührt und beschäftigt, habe ich durch Zip doch ein sehr traumatisiertes Pferd zur Seite gestellt bekommen. Dies ist ein Thema, welches mir sehr wichtig ist. Ich wünsche mir die Menschen zu sensibilisieren für das Thema Trauma bei Pferden und welch große Schätze sich darin verbergen, wenn man sich darauf einlässt zu forschen und zu erfahren – gemeinsam.


Zwei online Heldenreisen im März und November rundeten diese Erfahrung noch ab. Zwei Heldenreisen, wie sie von der Energie unterschiedlicher nicht sein konnten. Es war großartig! Ich bin dankbar für all die mutigen Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, in ihre dunklen Höhlen hinabzusteigen und ihre Schätze ans Licht zu bringen. Genauso dankbar bin ich dafür, dass ich diese Menschen mit der Gemeinschaft der Trainerinnen zusammen begleiten durfte, eine einzigartige Erfahrung. Noch einmal tiefer zu gehen, zu erfahren, wie das große Feld wirkt und wie die Pferde energetisch dabei sind, auch wenn sie zu Hause zufrieden ihr Heu genießen.


Heldenreise mit Pferden Hero's Journey Michaela Johann
Yoga auf der Wiese - gerade noch rechtzeitig vor dem Regen

Ein weiterer und für mich ganz besonderer Höhepunkt war unser Livetreffen auf dem Hof von Lisa Zäh. Es war so schön diese wertvollen, mir liebgewordenen Frauen von Angesicht zu Angesicht zu erleben, gemeinsame Erfahrungen in der Pferdeherde zu machen und einfach mal am Lagerfeuer zu „quatschen“. Ein sehr transformatives Wochenende, das viel zu schnell vorüber ging. Voller Vorfreude fiebere ich schon dem Treffen im neuen Jahr entgegen.


Ich danke allen wundervollen Frauen dieser Gemeinschaft, dass ich meine Höhen und Tiefen mit euch teilen durfte. Diese Gemeinschaft zeichnet sich dadurch aus, dass jede einzelne in ihrer Einzigartigkeit so sein darf, wie sie ist. Hier gibt es kein: ich muss gefallen. Oder ich muss es irgendjemandem Recht machen. Nein, hier darf, ja soll jede so sein, wie sie ist, denn nur so kann jede für sich ihre ganz eigene und einzigartige Vision in die Welt hinaustragen.

Ich freue mich schon auf ein weiteres Jahr mit neuen spannenden Themen und weiteren tiefgreifenden Transformationen.



Zip, der Mitternachtsstern kommt nach Hause – die Idee

Zur Vorgeschichte von Zip, wie wir zu ihm gefunden, bzw. er uns gefunden hat, gibt es einen eigenen Blogartikel, den findest du hier (wird bald veröffentlicht).


Heldenreise mit Pferden Persönlichkeitsentwicklung Michaela Johann
Christian & Zip im Winter

Schaffen wir es Zip ein gutes Umfeld zu bieten und werden sich die drei Pferde verstehen? Wir, das sind mein Mann Christian, meine Mama und ich.


Zip stand im Winter 2020/2021 noch auf dem Hof, auf dem er schon die Jahre zuvor stand. Ich bin für eine pferdegerechte Haltung, jedes Pferd soll sich frei bewegen und entscheiden dürfen, was es gerade machen möchte. Der Hof war schön, die Menschen waren alle nett, es war eine kleine Stallgemeinschaft und um die Pferde wurde sich sehr gut gekümmert. Mein Wunsch ist es meinem Pferd die bestmögliche Haltung zu bieten und außerdem war es für uns natürlich eine Doppelbelastung sich um drei Pferde an zwei verschiedenen Orten zu kümmern.


Leben heißt Wandlung, das erfahren wir immer wieder in der Heldenreise. Und so machten wir uns den Winter über Gedanken, wie wir es wohl schaffen könnten, die drei Pferde zu vereinen.


Einiges musste geplant und erledigt werden. Ich überlegte mir einen guten Termin für den Umzug und kommunizierte unser Vorhaben frühzeitig mit den Hofbesitzern.

Wir entschlossen uns dazu, Zip sobald stabiler Frühling war, zu uns zu nehmen. Der Termin wurde auf Ende Mai gelegt – da sollte er schon ausreichend angeweidet sein und das Wetter stabil – so dachte ich zumindest. Dass es nachher ganz anders ausgehen wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht – so viel zu Plänen und Erwartungen.


Der Winter war anstrengend und gleichzeitig zeigte Zip einige Symptome, die zum Teil aus seinem Trauma herrührten und uns ein wenig Sorgen bereiteten. Schon zu Beginn des Winters entwickelte er ein massives Ödem, es fing in den Beinen an und breitete sich über Bauch und Schlauchtasche aus. Ausgelöst wurde das durch den Wegzug seiner Boxennachbarin, mit ihr hatte er sich besser verstanden, als mit seiner Partnerin, mit der er tagsüber auf dem Paddock stand. Er bekam alles Erdenkliche, um das Ödem loszulassen, auch tierärztlich wurde er rundum abgeklärt. Dazu kamen noch Husten und Herz-Kreislaufprobleme. Die geschwollene Schlauchtasche begleitete uns noch eine gute Zeit. Doch all das gehört jetzt der Vergangenheit an. Nur sein Sommerekzem bedarf noch Aufmerksamkeit.


Heldenreise mit Pferden Herz der Kreatur Michaela Johann
Selfies mit Pferden sind nicht so einfach ^^

Zips Trauma ist wirklich sehr ausgeprägt. Doch sollte man nie ein Pferd auf sein Problem oder sein Trauma oder die Krankheit reduzieren, die ihm zu schaffen macht. Pferde sind wertvolle Begleiter, welche gleichzeitig tief verwurzelt mit der Erde sowie verbunden mit dem Himmel sind. Gerade ein traumatisiertes Pferd ist sehr sensibel, was ganz andere Schätze bietet, als man sich vorher so ausmalen kann.


Zusammen mit Zip bin ich zu meinem Herz der Kreatur hinabgestiegen und habe die absolute Stille in mir gefunden. Eine Erfahrung, die ich niemals vergessen werde.




Ich habe es nachher so aufgeschrieben:

„In der Stille des Herzens finde ich die Musik des Universums, zu der alle Seelen tanzen“

Auch für Zip war diese Erfahrung sehr stark. So etwas kannte er noch nicht. Dass ein Mensch bei ihm ist, der sich selbst in eine tiefe innere Erfahrung begibt und er, das Pferd, ebenso die Möglichkeit hat durch diesen geschützten energetischen Raum in solch eine Erfahrung einzutauchen. Danach hat sich einiges bei ihm gelöst und mir hat sich dieser Satz ganz tief eingebrannt.


Zip kommt nach Hause – es wird ernst


Zip ist sich noch nicht ganz sicher, ob er bereit ist

Der Zeitpunkt Ende Mai rückte näher und näher. Wir wussten noch nicht, wie wir ihn zu uns bringen sollen. Wir wollten zuerst laufen, eine Strecke von ca. 6 Kilometern, aber Zip traute sich nicht weiter als einige hundert Meter vom Hof weg. Er kam dann direkt in eine Überforderung, die es gefährlich für Tier und Mensch machte. Keine gute Idee dies auf die Schnelle erzwingen zu wollen, also musste eine andere Lösung her. Für dieses Training müssen wir uns einfach die Zeit nehmen, die es braucht, die Zip braucht, sicher zu werden und Vertrauen zu gewinnen. Wir fragten die Hofbesitzer, ob sie uns helfen könnten, indem sie ihn zu uns fahren würden. Sie willigten gerne ein und wir freuten uns darüber.


Der Zeitpunkt wurde ausgemacht: Freitag, der 21. Mai, mein erster Urlaubstag. Die Tage wurden langsam freundlicher, wir gaben Zip jeden Tag Raum auf dem Reitplatz. Nach einer Weile bekamen wir noch einen gebrauchten Barefootsattel, der ihm gut passt und fingen langsam an uns auch an die „Mensch sitzt auf dem Pferd Verbindung“ zu gewöhnen. Doch irgendwie war der Frühling doch ein bisschen zögerlich, es war oft noch kalt und Regen gab es im Überfluss.


Der Tag X rückte näher und meine Sorge, ob Zip in den Hänger steigt wurde größer. Leider hatte ich keine Möglichkeit mit ihm zu üben. Die Hängerfahrt war aber unsere einzige Option.


Der 21. Mai ist da – nun ist es soweit. Alle Vorkehrungen sind getroffen. Wir warten auf die Hofbesitzer und sie bereiten den Hänger vor. Ich gehe mit Zip auf den Hänger zu und er steht natürlich wie angewurzelt. Selbsterfüllende Prophezeihung gepaart mit dem Trauma, welches er hat. Seine Freundin (Boxennachbarin) wird geholt und in den Hänger gestellt, damit er einen Anreiz hat in den engen Kasten zu steigen. Mithilfe der Menschen vom Hof gelingt es uns ihn in den Hänger zu führen. Nun schnell seine Freundin ausladen, alles fertig machen und zügig losfahren, damit er nicht in Panik gerät. Während der Fahrt war er total ruhig, das Auslanden verlief reibungslos. Das Tor zur Weide ging auf – ein Tor in eine neue Welt – ein neuer Abschnitt beginnt.


Zip kommt nach Hause – Das Ankommen

Zip bekommt einen Bereich für sich alleine – abgetrennt von den beiden Haflingern, damit sie sich erst einmal über den Zaun hinweg „beschnuppern“ können. Schließlich mag ich ja auch nicht, wenn mir ein Wildfremder plötzlich in mein Wohnzimmer gesetzt wird.


MyLady war sehr interessiert, dafür Loisl umso skeptischer, was das jetzt soll. Zip war sehr aufgeregt und lief viel in seinem Bereich umher, bis er sich irgendwann seinem Heu zuwenden konnte. Gut, dass Christian und ich Urlaub hatten, denn so konnten wir so viel Zeit wie möglich bei den Pferden verbringen.

Doch schon die erste Nacht war eine Herausforderung für Zip. Leider hatte sein Bereich keinen Unterstand und in dieser Nacht regnete es sehr kräftig, gepaart mit einem Westwind. Er nutzte die Möglichkeit und suchte unter dem Apfelbaum Schutz.


Herdenzusammenführung Heldenreise mit Pferden Regenbogen Michaela Johann
Die Zeichen stehen gut - unter dem Regenbogen beim gemeinsamen Grasfressen

Am nächsten Tag war gemeinsames Grasfressen, natürlich noch durch den Zaun getrennt angesagt. Loisl versuchte MyLady so gut es ihm gelang vom Zaun wegzuhalten, abzuschotten, da ihm dieser Neuling immer noch suspekt war. Dazu muss ich sagen, es war meine erste Herdenzusammenführung und ich vertraute einfach auf mein Gefühl, wenn es manchmal auch nicht so einfach war. Man darf nicht erwarten, dass sich alle auf Anhieb super verstehen, Zip war für die beiden Haflinger ein Fremder und zunächst einmal heißt es einander kennenlernen. Das kann einige Wochen und sogar Monate dauern.


Das Wetter meinte es nicht gut mit uns, es wurde sehr kalt für diese Jahreszeit und viel Regen war angesagt. Hier ist meine Vorstellung gescheitert, dass ich dachte, Ende Mai, da muss das Wetter doch herrlich sein! So viel zum Thema Pläne. Also versuchten wir das Beste daraus zu machen. Nach ein paar Tagen versuchten wir eine Zusammenführung mit viel Platz. Zip bewegte sich viel, er galoppierte sehr viel von ganz hinten nach ganz vorne zum Stall und wieder zurück, er hielt sich anfangs abseits.


Es gab keine Rangeleien, ab und zu mal ein bisschen Gequietsche, das wars. Loisl beschützte MyLady und schirmte sie ab, Zip durfte auf keinen Fall an sie herankommen. Im Großen und Ganzen war ich zwar erleichtert, hatte aber ein wenig Sorge um Loisl, dass es auf seine alten Tage auf Dauer zu anstrengend werden konnte, wenn er immer achtsam sein muss.

Da wir in der Masterclass auch die Kommunikation mit unseren Pferden üben, versuchte ich mich mit ihm zu verbinden.


Kommunikation mit Loisl:

Ich versuchte mit Loisl eine Verbindung aufzubauen. Ich spürte eine große Stärke über meinen Schultern, ein Gefühl von Vorwärts. Tut es Loisl vielleicht sogar gut? Seine Stärke zu spüren und seine Wachsamkeit, es macht ihn ein Stück weit lebendiger, raus aus dem alten Trott. Ich sehe, wie Loisl sich vor meinem inneren Auge ablegt – „ohje, es ist ihm wohl doch zu anstrengend“, schießt es mir durch den Kopf. Doch dann wälzt er sich und steht zack wieder auf und schüttelt sich. Ich nehme das als Zeichen, dass für ihn die Sache erstmal erledigt ist. Dann spüre ich in mich, wie fühle ich mich gerade. Ich erwarte eigentlich ein unangenehmes Gefühl, da ich selbst keine Erfahrung mit Zusammenführungen habe und ja, ich erwarte ein Gefühl der Unsicherheit und Sorge oder Beklemmung, ob das alles gut ausgeht. Aber da ist kein solches Gefühl, ich spüre Zufriedenheit. Ein warmes Gefühl der Zufriedenheit. Es stürmt noch und ist sehr matschig, aber da ist diese Zufriedenheit und auch die Sicherheit, dass die Pferde das schon machen werden. Und das so wie es ist sowieso alles gut ist. Ich schaue dem Wind zu, der schöne Wellenmuster ins Feld malt und mache mich irgendwann auf den Weg nach Hause – ohne Sorgen und mit einer schönen Wärme im Herzen.


Zip brauchte wirklich Zeit, anfangs war er sehr zurückhaltend, später ging er dazu über die anderen beiden zu treiben. Ich bemerkte, dass es eine Handlung aus seinem Trauma heraus ist. Das heißt, sobald er in eine Überforderung kam – z. B. Unsicherheit, fing es an. Ich versuchte alles so zu gestalten, dass er nicht so schnell in eine Überforderung kam. Nach und nach wurde es besser. Doch der Sommer ist noch nicht zu Ende und es sollte noch mehr passieren …


Der Unfall

Ich war erleichtert, Zip war da, die ersten Tage überstanden und die Pferde fingen an sich aneinander zu gewöhnen.

Zeit für eine Pause, die Seele ein bisschen baumeln lassen. Das Wetter hatte sich auch beruhigt und die Sonne setzte sich immer mehr durch. Dies war die Gelegenheit, um mit unseren Freunden einen schönen Grillabend zu verbringen. Dieser sollte auf dem Obstbaumgrundstück – unweit von den Pferden – stattfinden. Dort gibt es eine feste Grillstelle und Bierbänke, ideal für schöne Sommernächte.


- Aus persönlichen Gründen werde ich diesen Abschnitt ein wenig zusammenfassen, ich hoffe, das behindert den Lesefluss nicht -

Doch wieder kam es anders als geplant. Ein Kumpel lud uns vor dem Grillen auf eine kurze Tour mit seinem Pickup ein. Wir sagten zu. Wir fuhren um den Wald und in einer Kurve versagte das Differential und der Wagen geriet außer Kontrolle. Wir waren nicht schnell unterwegs, doch es fühlte sich furchtbar an, wie das Gefährt schlingerte und schließlich auf den Wald zusteuerte.

Ich kann mich nur noch an das unglaublich schöne, tiefe und vielfältige Grün der Bäume und Büsche erinnern, die auf mich zukamen. In mir drin wurde es ganz ruhig, ich war mir sicher, dass war es jetzt und wartete auf den Aufprall. Der kam auch! Zu unserem Glück war an der Stelle ein Graben und kein Baum, sondern ein Busch, der alles abbremste. Leider fiel der Pickup dann auf die Seite. Schon nach dem Umkippen merkte ich, wie sehr mein linker Arm schmerzte und mir war klar, der ist mindestens zweimal gebrochen. Ich konnte ihn nicht bewegen und er schmerzte fürchterlich. Meine Beine, die an die Konsole geknallt sind, schmerzten zwar auch, aber ich konnte stehen, das war gut. Dann stellte ich fest, dass ich verschwommen sehe und dachte, jetzt habe ich auch noch was am Kopf, es war allerdings nur meine Brille, die von mir geflogen war und auf dem Boden am rechten Fenster lag. Ich sammelte sie auf und dann gings mir auch schon besser, vorher war mir kurz übel geworden.


Die Schwierigkeit bestand daraufhin aus diesem riesigen Ding mit einem kaputten Arm herauszuklettern, aber ich schaffte es. Ich schleppte mich auf eine Bank am Wald und betrachtete den Sonnenuntergang, es war sehr still in mir, ich war froh am Leben zu sein, der Sonnenuntergang war wunderschön.


Schmerz lass nach

Natürlich ließ ich mich durchchecken, außer Prellungen war alles heile, nur meinen Arm den konnte ich nicht durchstrecken und das sollte auch noch eine lange Zeit so bleiben. Jetzt, als ich alles niederschreibe – Ende 2021 – kann ich den Arm seit wenigen Wochen fast wieder normal belasten und auch fast durchstrecken.



Die Schmerzen und die Einschränkung sollten mich den ganzen Sommer hinweg begleiten – eine Erinnerung!


Nun könnte man sagen, dieser Unfall, das ist ja schrecklich, nein, er war notwendig, er zeigte mir ein paar Dinge, die für mich wichtig waren.

Erstens eine ganz wundervolle Erfahrung. Es gab direkt einige Menschen, die scheinbar „zufällig“ vorbeigekommen sind und uns sehr warmherzig geholfen haben. Dafür bin ich unendlich dankbar und bestätigt in meinem Glauben, dass das Leben immer die „richtigen“ Menschen zu einem führt.


Zweitens wurde mir klar, dass das Leben gelebt werden möchte. Meine Bestimmung zu leben, meinen Herzenswunsch zu verfolgen und meine Vision auszubauen. Dieses Ereignis war der Anlass dazu meinem ganz eigenen Weg jetzt noch fokussierter zu folgen.


Drittens lehrt uns die Heldenreise, dass nichts einfach so „geschieht“ und auch nichts sinnlos ist oder gar als Bestrafung von einer höheren Instanz oder Ähnlichem entsteht. Nein, es war wie es war und jeder Beteiligte hatte die Chance durch dieses Ereignis für sich selbst, in seiner persönlichen Entwicklung zu wachsen.


Viertens zeigte sich bei mir ein Thema aus einem anderen Leben. Es ist noch nicht ganz auf dem Tisch, aber nach und nach kommen Bruchstücke ans Licht, ich weiß nur, es ist wichtig, um in eine neue Zeit zu gehen, um mich weiterzuentwickeln. Und außerdem finde ich es ziemlich spannend dies zu erforschen. Ich werde mich weiter auf Spurensuche begeben und die Zwiebelschalen eine nach der anderen herunterschälen.


Loisl - Der Abschied rückt in greifbare Nähe


Abschied nehmen Heldenreise Verbindung Liebe Tod
Loisl im Winterwunderland

Eines schönen Sommerabends, es war ungefähr Ende Juni / Anfang Juli. Ich konnte mich wieder halbwegs normal bewegen und zusammen konnten wir langsam anfangen alles für unser Projekt Heulager vorzubereiten.


Zunächst mussten wir Raum für das kleine Heulager, welches entstehen sollte, freiräumen. Dies sollte an einem Abend den Anfang nehmen. Nachdem das Nötigste geräumt war, wurde es Zeit die Pferde zu füttern, die ja in unmittelbarer Nähe ihr zu Hause haben.


Doch Loisl ging es nicht gut, er wollte nichts fressen, flehmte, scharrte und legte sich hin. Alarmglocken – Kolik!



Eine Kolik bei einem Pferd kann viele Ursachen haben und Kolik ist nicht gleich Kolik – es ist aber immer ein Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Loisl ist ein alter weiser Wallach, er geht jetzt auf die 30 zu, da kann solch eine Komplikation die Letzte sein. Also informierte ich direkt seine Besitzerin (er ist unser Pflegepferd und darf zusammen mit seiner langjährigen Freundin MyLady seinen Lebensabend bei uns verbringen). Wir sind in den letzten elf Jahren so eng zusammengewachsen und haben so viel voneinander gelernt, eine tiefe Verbindung ist entstanden, für die ich sehr dankbar bin.

Die Besitzerin kam vorbei und verständigte auf dem Weg zu uns den Tierarzt. Sie sah sich Loisl an und meinte, dass er wirklich nicht gut aussähe, wir sprachen darüber, dass es keine Leidensverlängerung geben wird, was ich genauso sah. Wir sprachen noch darüber, wo genau er abgelegt werden sollte, falls der Fall der Fälle eintreten würde. Wir waren uns sicher, dass es tatsächlich so weit war. Meine Herzgegend wurde ganz eng und mein Magen zog sich ebenso zusammen.


Das Warten begann. Gefühlt meine längsten 90 Minuten waren angebrochen. Ich versuchte intuitiv Loisl zum Laufen zu bewegen, manchmal hilft Bewegung, manchmal nicht. Er war sehr schwach und blieb oft stehen und ließ einfach den Kopf bis auf den Boden sinken, es ging ihm sehr sehr schlecht. Normalerweise war er ein starkes, mutiges und sehr schlaues Pferd, an diesem Abend war er nur ein Schatten seiner selbst. Ich spürte die Unausweichlichkeit in meinem Körper. Natürlich wusste ich schon länger, dass dieser Tag immer näher rücken würde, doch wenn es dann mal so weit ist, wenn man mittendrin in der Erfahrung ist, ist dies ein überwältigendes Gefühl.

Was ich lernte und auch andere Menschen unter anderem lehre ist jedem Gefühl den Raum zu geben, den es braucht. Also tat ich dies, ich spürte in mich, gab mich diesem Gefühl hin und folgte der Energie.

Als wir zusammen liefen sagte ich Loisl alles, was ich ihm schon oft gesagt habe und vieles, was noch zu sagen war. Dass ich ihn liebe und wie sehr ich seine sehr bestimmende, fordernde Art wertschätze, in der er die Menschen (uns) über ihre eigene Präsenz und ihre Grenzen lehrte. Wie toll er seine Rolle als Herdenchef gelebt hatte, als passiver Führer, der mit seinem Vorbild voraus geht und erst eingreift, wenn es wirklich brenzlig wird. Und vieles, vieles mehr. Dass es für mich okay ist, wenn dies der Tag sein sollte, an dem er seinen physischen Körper verlässt, dass wir trotzdem für immer verbunden bleiben und wenn er wiederkommen mag, ich mich darüber sehr freuen würde.


Wir liefen und liefen und liefen. Es wurde dunkel, wir liefen weiter. Plötzlich veränderte sich energetisch etwas (durch die Arbeit als Heldenreisentrainer und Coach für Erfahrungslernen mit Pferden habe ich gelernt Energie ganz fein wahrzunehmen). Wir liefen weitere Runden und irgendwann blieb er stehen und hinterließ einen normalen Haufen Pferdäpfel.


Heldenreise mit Pferden Persönlichkeitsentwicklung Michaela Johann
Loisl im Frühling

Eine Erleichterung ging durch meinen Körper, aber sicher war noch nichts. Ich gab Christian den Strick und bat ihn weiterzulaufen, weil ich eine kurze Pause brauchte. Ich ging zur Straße, um nachzusehen, ob der Tierarzt nicht bald käme. In diesem Moment bog er auch schon in den Feldweg ein. Ich lief schnell zurück, Loisl musste hoch zum Feldweg geführt werden. Zu dieser Zeit hatte er wieder einiges an Kraft gewonnen und offensichtlich Hunger, er versuchte die ganze Zeit Gras zu fressen. Wir erklärten dem Tierarzt den Ablauf, er untersuchte Loisl und spritzte ihm etwas zur Unterstützung. So wie er sich äußerte sah es jetzt nicht mehr so schlimm aus, Loisl war auch ein ganz anderes Pferd als vor 90 Minuten, die Schwäche war gewichen und seine Kraft kam wieder durch, so stark, dass er mich ein paar Meter ins Gras zog, um fressen zu können. Ein wundervolles Gefühl, wie erleichtert ich war!


Nachts ging ich noch einmal zu den Pferden, um zu sehen, ob alles in Ordnung war und um eine weitere Portion Heu hinzulegen, nach einer Kolik sollte man aufpassen, damit aufgrund nicht zu viel auf einmal gefressen wird, ansonsten kann es wieder zu Bauchschmerzen kommen.

Alles war gut, alle Pferde waren wohlauf und ein bisschen überrascht, dass die Menschen so spät nachts zu ihnen kamen.


Loisl hat sich von seiner Kolik wieder vollständig erholt, er wirkt sogar kräftiger als vorher, natürlich bekommt er weiterhin seinen Stärkungsbrei, weil er nicht mehr so gut kauen kann. In einer Kommunikation teilte er mit, dass er wirklich nicht mehr so lange da sein wird, aber im Moment noch eine Aufgabe hat. Ich wünsche mir, dass er selbst bestimmen kann, wann er gehen wird und uns mitteilt, ob er Hilfe braucht oder nicht. Ich bin dankbar für jeden Tag, den ich mit ihm verbringen und von ihm lernen darf.


Sommer - praktische Arbeit und Auszeit

Der Ort, an dem die Pferde stehen ist für den Winter nur eine Notlösung, bis wir einen geeigneten Ort gefunden haben. Daher ist unser Bestreben das Bestmögliche aus dem was vorherrscht herauszuholen. Den Pferden geht es immer gut, auch wenn es etwas matschiger ist, sie können trocken ihr Heu fressen und auch trocken schlafen. Doch für die Menschen ist es beschwerlich und etwas größer könnte das Ganze schon sein.

Nun, das war noch nicht spruchreif, also ging es an die Arbeit, das kleine Heulager wollte gebaut werden. Doch auch hier gingen meine/unsere Pläne nicht so auf, wie wir uns gedacht hatten. Der immer wiederkehrende Starkregen machte es uns viele Tage lang unmöglich weiterzuarbeiten. Eine Tanne musste gefällt werden, sie wird im Winter gehäckselt als Einstreu dienen und mindestens ein neuer Baum wird für sie gepflanzt werden. Das Fällen war kein Problem, aber die Wurzel! Das war anstrengend ohne geeignetes Werkzeug, nur mit Axt und Muskelkraft.

Diese Hürde war genommen, schon wartete die nächste auf uns: die Löcher für die Fundamente auszuheben. Wir liehen uns einen Erdbohrer, doch aufgrund des starken Regens konnte er nicht wirklich in den Einsatz kommen – verschoben auf nach dem Urlaub.


Der Urlaub – die Auszeit – Zeit für Selbsterfahrung und Reflexion

Eine Woche im Jahr ist nur für Christian und mich bestimmt. Keine Verpflichtungen, keine Termine, wir machen nur das, worauf wir gerade Lust haben. Wir fahren immer nach Tirol – Westendorf in eine Ferienwohnung, die oberhalb des Dorfes am Berg liegt. Ein wunderschöner Ausblick, Zeit die Seele baumeln zu lassen und sich zu entspannen.


Urlaub Erholung Lech Füssen Allgäu König Ludwig
Lech bei Füssen

Auf dem Hinweg in den Urlaub fahren wir einen Umweg, um am Plansee vorbeizukommen, ich liebe ihn! Klares Wasser, kühl und sehr erfrischend. Leider ließ in den letzten Jahren das Wetter sehr zu wünschen übrig, letztes Jahr hat es z. B. geregnet. Da lohnt es sich nicht. Doch dieses Jahr war es nicht zu kalt und der Regen hatte aufgehört, also ab ins kühle Nass! Sehr erfrischend und belebend. In einem „Bergsee“ zu schwimmen ist eine ganz besondere Erfahrung, allein schon die Kulisse.

Plansee Tirol

Der Urlaub selbst brachte uns wirklich viel Zeit zur Erholung, wir unternahmen einige Wanderungen.


Persönlichkeitsentwicklung Michaela Johann
Eingangsbereich der Höhle

Eine Wanderung führte uns an in eine Höhle, ein beschwerlicher Aufstieg, aber die Mühen wurden belohnt. In einer Höhle kann man sich bewusst werden über die Dunkelheit, über Dinge, die darin schlummern, die ans Licht gebracht werden wollen, die zu Schätzen werden, wenn man sie sich bewusst anschaut.


Im inneren der Erde kann man sich noch intensiver mit dieser verbinden. Die Energie der Höhle tankte mich mit neuer Kraft auf. Eine schöne Erfahrung.


Oberer Teil bevor die Klamm richtig losgeht, gut zum Füße kühlen

Auch der Besuch einer Klamm stand auf dem Programm. Ich liebe es die Naturgewalten zu bewundern, wie es tost und braust und das bei gutem Wetter, wie ist es wohl, wenn ein Unwetter aufzieht?





Kaiserklamm

Dann wird das Idyll zu einem lebensbedrohlichen Ort, an dem man besser zu dieser Zeit nicht zugegen ist. Wunderschöne Bilder, fantastische Eindrücke und Füße erfrischt im kühlen Wasser der Klamm.



Zerstörung nach Unwetter und Starkregen

Eine weiter Wanderung führte uns zu einem kleinen Wasserfall, der im Sommer leise vor sich hinplätschert, eigentlich ein wunderschöner Ort. Ein paar Tage vor unserer Urlaubsfahrt war in Tirol ein starkes Unwetter, Unmengen von Wasser kamen von den Berghängen herabgeschossen. Auch hier, alles war verwüstet! Die Brücke, von der aus man normalerweise den Wasserfall betrachten kann, war weggerissen und Tonnen von Steinen türmten sich links und rechts des Wasserlaufs auf. Dies war für mich eine tiefe Erfahrung, führte sie mir doch sehr bildlich vor Augen, dass das Leben Wandel bedeutet, in welcher Form auch immer. Nichts ist statisch.


Dies lehren wir ja auch in der Heldenreise als persönliche Transformation.


Wir Menschen können planen und uns etwas ausdenken, das große Ganze wirkt aber umfassend und so, wie wir es uns nicht erdenken können.


Wie sagt man so schön? Willst du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen. So ist es, wir können uns nicht dagegen wehren, wir können nur versuchen mit der Energie zu gehen, diese führt uns an die Plätze und in die Situationen, die gerade für unser Wachstum wichtig sind. Darauf habe ich gelernt zu vertrauen.


Ausblick vom Balkon - ein Unwetter zieht auf

Im Urlaub selbst beschäftigten wir uns mit Schamanismus und stiegen ein in die Welt der schamanischen Reisen und vielem mehr. Die Selbsterfahrung daraus wird meine Arbeit bereichern und begleiten.


Die Zeit verging wie im Flug und es war Zeit nach Hause zurückzukehren. Natürlich freute ich mich auf alle Menschen und Tiere zu Hause, ich bin niemand, der sehr lange wegbleiben kann.


Nun musste auch die praktische Arbeit weitergehen. Vorweg, wir haben es vor dem Winter geschafft, es hat sich länger hingezogen als gewünscht, aber durch die vorausgegangenen Ereignisse wussten wir ja schon – erstelle einen Plan, dann vergiss ihn ganz schnell wieder….

Es gab noch einige Hürden und Hindernisse, aber indem wir uns mit dem Projekt verbunden hatten mitgegangen sind, konnten wir es letztendlich noch rechtzeitig abschließen.


Nur das Dach für den Traktorunterstand haben wir noch nicht geschafft, ein To Do fürs neue Jahr, ist aber auch nicht so schlimm wie nasses Heu.


An dieser Stelle möchte ich allen danken, die von Zeit zu Zeit mitgeholfen haben und vor allem zur richtigen Zeit vor Ort waren, um gerade noch rechtzeitig mit irgendwas fertig zu werden.


Im Oktober stellten wir noch ein Weidezelt, damit die Pferde ausreichend Platz haben, um ihr Heu zu fressen und zusätzlich den Unterstand zur Verfügung, in dem sie sich trocken schlafen legen können. Dies war wieder ein Projekt, dass genau punktgenau zum letztmöglichen Zeitpunkt beendet wurde. Denn danach wurde das Wetter so schlecht, was es uns unmöglich gemacht hätte alles zufriedenstellend abzuschließen.

Durch das Zelt wurde im Stall Platz geschaffen und dafür habe ich erst vor kurzem eine Lieferung Frischkompost bekommen, den ich über den Winter testen werde, bisher klappt es ganz gut!


Die wichtigsten Stationen wurden trotz aller Komplikationen geschafft, darüber freue ich mich sehr.


Wie die bedingungslose Liebe alle in ihren Bann zieht – Das Horse and Spirit Festival am 09.+10.10.2021 im Barockreitzentrum Heimsheim

Kennst du das auch? Du freust dich schon sehr auf eine Veranstaltung, weil du weißt, dort triffst du Menschen, die ähnlich ticken wie du? Und dann ist Corona und nichts findet mehr statt – alles wird nach „online“ verlagert. Wie wir schon bei den online Heldenreisen erlebt haben, ist die Verbindung auch über dieses Medium deutlich spürbar, was wirklich großartig ist. Doch sich live vor Ort gegenüberzutreten und sich auszutauschen ist nochmal um einiges gehaltvoller.


Die letzten drei Horse and Spirit Festivals mussten leider ausfallen, doch jetzt war es endlich so weit, endlich! Und ich war diesmal nicht als Teilnehmerin, sondern als Trainerin dabei, wie aufregend! Zusammen mit Lisa Zäh haben wir einen Mini-Workshop über bedingungslose Liebe geplant.


Samstags morgens in der Früh ging es los und erst als ich der Abfahrt „Heimsheim“ folgte, konnte ich wirklich glauben, dass das Festival tatsächlich stattfindet. Noch schnell einen Kaffee organisieren, nach erledigen der Formalitäten kann es dann richtig losgehen. Noch ein bisschen aufgeregt komme ich langsam an. Unsere Trainerrunde als Einstimmung erdet und beflügelt mich zugleich. Es fühlt sich so schön an, Menschen zu treffen, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe und auch Menschen, die ich nur online kannte. Mein Herz hüpfte vor Freude für jede Einzelne und jeden Einzelnen, den ich traf.


Horse and Spirit Festival Heimsheim Heldenreise mit Pferden Michaela Johann
Franz und Fuego aus der Herde des Birkenhofs Karlsruhe

Bevor es am ersten Tag dann mit den Mini-Workshops losgehen konnte, trafen wir uns alle zur Begrüßung in der großen Reithalle, die Pferde sind natürlich immer dabei. Dieses Mal drei Wallache von der Herde aus Karlsruhe.


Danach konnte man sich aussuchen, welchen Workshop man erleben möchte, die Entscheidung treffe ich aus dem Herzen heraus.

Alle Workshops, bei denen ich war, waren einzigartig, tiefgehend und wundervoll.


Nach dem Mittagessen war dann unser Workshop an der Reihe. Ich bin immer sehr aufgeregt, wenn ich vor Menschen sprechen soll. Das hat sich durch die Übung, die wir durch die vielen Onlineveranstaltungen in der letzten Zeit hatten, schon sehr gebessert. Es ist wie es ist, ich bin ein stiller und eher introvertierter Mensch – habe aber dennoch eine Mission und Botschaft. Daher gebe ich mich der Verletzbarkeit hin und wachse mit jedem Mal ein bisschen mehr.


Wir waren im Roundpen eingeteilt, doch bekam ich ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, wenn ich daran dachte. Der Roundpen ist groß und sehr solide gebaut, dennoch für mich vom Gefühl her zu eng und dunkel. Da ich gelernt habe, alles so zu nehmen, wie es gerade kommt, akzeptierte ich die Umstände und war bereit einfach der Energie zu folgen, die sich zeigen wird. Und das tat sie! Kaum waren wir am Roundpen, kam der Vorschlag den Workshop einfach auf der Wiese zu machen, wie wundervoll! Die Teilnehmer und ich nahmen diesen Vorschlag des Besitzers der Pferde gerne an.


Michaela Johann Heldenreise mit Pferden bedingungslose Liebe
Workshop in das Feld der bedingungslosen Liebe

Beim Workshop selbst ging es zunächst darum, die Teilnehmer zu sich selbst zu bringen und in ihre Herzenergie – in die Bedingungslosigkeit, sich blockierender Glaubenssätze bewusst zu werden und schließlich die Herzkohärenz herzustellen. Was ein schönes Erlebnis. Wir alle waren in einem zeitlosen Raum der Hingabe und der so starken Energie unserer Herzen gelandet. Am Ende fiel es den meisten schwer sich jetzt auf einen anderen Workshop einzustellen, mir ebenso, aber das wäre unfair den anderen gegenüber gewesen. Also nahmen wir das Gefühl in unserem Herzen mit, denn es ist ja immer da!


Etwas spannendes zum Schluss:

Im Barockreitzentrum Heimsheim gibt es natürlich Pferde, die dort wohnen. Sie haben geräumige Boxen und einen Balkon dazu. Wir waren auf der hinteren Seite des Gebäudes, dort wo die Pferde auf ihren Balkons stehen konnten. Als wir unsere Übung der bedingungslosen Liebe beendet haben, öffnete ich meine Augen und was sah ich zu meiner Überraschung? Alle Pferde standen draußen und schauten in unsere Richtung. Dies bestätigte mir dass das, was wir lehren eine universelle, grundlegende Eigenschaft ist und immer funktioniert – die Pferde folgen der authentischen Energie und dort, wo es sich besonders gut anfühlt, möchten sie auch ganz besonders gerne sein.


Am zweiten Morgen des Festivals gingen wir in der großen Halle in einen offenen Prozess zum Thema Heilung – ein großes Heilfeld wurde geöffnet, völlig intuitiv gaben wir alles uns dem Prozess hin – jede/r so, wie es sich für ihn/sie gut und richtig anfühlte. Das Herzstück einer authentischen Gemeinschaft, die sich automatisch bildet, wenn jede/r in ihrem/seinem Raum sein und sich selbst sein kann.


Michaela Johann Heldenreise mit Pferden heilende Kraft der Pferde
Christian, mein Mann und ich im heilenden Feld der Menschen und Pferde

Die Pferde legten sich hin unter wildfremden Menschen. Eine große und heilige – heilende - Stille breitete sich in der Halle aus. Eine tiefe Erfahrung, die schwer mit unseren begrenzten Worten zu beschreiben ist.

Oben auf dem Bild seht ihr Randver, er hatte eine ganz besondere Botschaft für uns, er sagte: "ich träume für euch".


Der Abschluss des Festivals war ein Geschenk. Beim persönlichen Abschied bekam ich so wundervolles Feedback, welches mich unglaublich berührte. Alle gingen mit einem warmen Gefühl im Herzen auseinander und mit Vorfreude auf alle kommenden Festivals.


Meine tierischen und spirituellen Begleiter durch das Jahr

Durch die Heldenreise mit Pferden habe ich gelernt, dass es nur eine Möglichkeit gibt mit Pferden (und natürlich auch anderen Lebewesen – Menschen wie auch Tieren) in einer authentischen Beziehung zu leben. Das ist die Verbindung. Und Verbindung entsteht durch Präsenz und das Wahr- und Einnehmen oder Zurverfügungstellen von energetischen Räumen. Das ist die Grundlage für das Zusammensein, egal, was wir mit unseren Vierbeinern vorhaben, ob wir Turniere bestreiten oder einfach Pferd- und Menschsein genießen möchten. Das gilt natürlich auch für alle anderen Beziehungen in unserem Leben.


Jeden Tag lerne ich mehr über diese Verbindung und was wirklich wichtig ist. In dem Abschnitt über Loisl habe ich schon viel darüber geschrieben, aber ich möchte noch etwas hinzufügen.

Mein größter Wunsch für ihn ist es, dass er selbst entscheiden kann, wann er gehen möchte. Es gab da eine Zeit im Frühjahr, in der ich über diesen Gedanken grübelte. Wird er es können, sehen wir den richtigen Zeitpunkt oder wird er es sogar alleine entscheiden? Das war noch weit vor der Kolik.

Ich nahm eine Verbindung zu ihm auf und fühlte meine Angst diesbezüglich. Er hat eine sehr direkte Art zu kommunizieren und schickte mir: "don’t worry - be happy". Es geht darum, sich keine Geschichten zu erzählen, was, wie passieren könnte, denn so wie wir es uns ausmalen, kommt es nie. Genieße jeden Tag, sei glücklich, genieße die Zeit mit deinen Liebsten, das ist das Wichtigste. Sorge dich nicht, das war seine Botschaft.


MyLady ist das Pferd, was mich vor allem im Jahr 2020 gelehrt hat wieder in mein Herz zu fühlen und deshalb stand dieses Jahr alles im Zeichen der bedingungslosen Liebe. Im Frühjahr bin ich durch sie in Kontakt mit einem tiefen Schmerz in mir gekommen, den ich mir dank ihr genauer anschauen konnte und weiterhin der Sache auf den Grund gehen kann, denn dies ist eine große Sache. Sie hat mich immer wieder dazu ermutigt, mich im Fühlen zu üben und darauf zu vertrauen, dass das Richtige schon kommt. Die Reise ist noch nicht zu Ende, sie geht immer weiter, ich bin gespannt, was wir zusammen noch alles erfahren dürfen.


Krafttiere, die mir in schamanischen Reisen, aber auch als Zufallsbegegnungen im „echten Leben“ begegnen laden mich immer wieder dazu ein, genauer hinzuschauen, ihre Botschaft wahrzunehmen und mit dieser zu arbeiten. Sie sind immer total präzise. Wenn man dazu bereit ist, zu forschen und sich auf die jeweilige Energie einzulassen, eröffnen sich ganz neue Welten.


Eine Amsel zeigt sich kurz vor dem Jahreswechsel

Gerade jetzt in den vergangenen Tagen der Rauhnächte sind mir gehäuft Tiere begegnet, die alle eine wichtige Botschaft haben. Zu den Krafttieren wird es noch einen eigenen Blogartikel geben.

Kurz vor dem Jahreswechsel zeigte sich eine Amsel. Sie steht für Mut für Veränderung...


Auch mein verstorbenes Pferd Hombre wurde dieses Jahr sehr präsent – vor allem am Horse and Spirit Festival konnte ich ihn und seine Botschaft klar wahrnehmen. Durch seinen Tod vor 11 Jahren fiel ich in einen tiefen Schmerz, der die Verbindung zu ihm abschnitt. Erst durch die Reise in mein Herz konnte ich diese Trennung beheben und mich wieder öffnen. Der Schmerz ist eigentlich die Liebe, die wir empfinden. Wieso also den Schmerz wählen? Ich wähle die Liebe!



Außerdem bin ich noch dankbar für meine felinen Begleiter, die mir jeden Tag aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Drei rote Kater, jeder einzigartig und komplett anders als alle anderen. Teils gut behütet, teils tief traumatisiert, doch herzlich und unerschrocken. Die drei haben eine Extrarubrik verdient, sollten aber in einem Jahresrückblick nicht unerwähnt bleiben.


Von links nach rechts: Loki unser weiser Kater, Morpheus der "Scheue" und Auriel der "Unerschrockene".


Ja und Zip? Zip hat uns allen - Menschen wie Pferden - ein ganz großes Wachstumspotential beschert. Mehr darüber gibt es in den einzelnen Kapiteln über Zip zu lesen.


Zip ist angekommen!

Das Jahr 2021 ist beendet – Zip ist nun schon seit sieben Monaten bei uns. Er ist angekommen. Erfühlt sich pudelwohl, mit seinem Ekzem hat er noch zu kämpfen, das ist aber auch eine längere Geschichte, da dies auch mit seinem Trauma zusammenhängt. Er wird körperlich unterstützt und je nach Bereitschaft schauen wir uns von Zeit zu Zeit das Trauma energetisch an und stellen einen geschützten Raum für den Prozess des In-Bewegung-kommens der festsitzenden Energie zur Verfügung.


Wie haben sich alle drei entwickelt? Am Ende des Jahres bin ich nun tatsächlich verblüfft, was alles geschehen ist und welche Wandlung jedes Pferd für sich durchgemacht hat.


Zip hat die Haflinger sehr schnell und viel inniger als Freunde akzeptiert, als er mit seiner Freundin im alten Stall jemals war – er war immer recht abweisend zu ihr – sie war zwar da, aber das war es auch schon.

Als Loisl MyLady freigegeben hatte, haben die beiden, also MyLady und Zip sehr schnell Fellpflege gemacht. Zip macht das sehr gerne, weil es ihn oft juckt. MyLady mag Körperkontakt eigentlich nicht so, aber Zip mag sie sehr gerne, also durfte er Fellpflege mit ihr machen. Wenn es ihr zu viel wurde, hat sie es ihm schon zu verstehen gegeben.


Früher war MyLady Loisl gegenüber immer sehr dominant, obwohl eigentlich Loisl der Chef ist. MyLadys Dominanz hat aber eher mit Futterneid zu tun, den sie immer noch nicht ganz ablegen konnte – der aber schon viel besser geworden ist.

Seit Zip da ist – er ist ranghöher als sie, ist sie viel ruhiger und weniger dominant. Bei ihm weiß sie, dass sie weichen muss. Zip macht das aber zum größten Teil durch feine Kommunikation, außer er ist gerade in einer Überforderung.



Mittagsschläfchen

Zip akzeptiert Loisl als Herdenchef, die zwei sind richtige Freunde geworden, das hätte ich mir am Anfang nicht vorstellen können. Gemeinsames fressen am Heu und dicht nebeneinander zum Schlafen liegen sind völlig normal. Loisl ist noch stärker in seiner Position geworden und obwohl er manche Gebrechen hat, wird er dennoch akzeptiert. Das finde ich wundervoll. Für mich ist Loisl ein so großes Vorbild für wahre, authentische und nicht dominante Führung.


Wem vertraust du eher, bzw. wen akzeptierst du eher? Jemandem, der dir den ganzen Tag etwas vorschreibt, was du wie zu machen hast oder jemandem, der dich so sein lässt, wie du bist, mit seinem Vorbild voraus geht, dem du vertraust, dass er die richtigen Entscheidungen trifft und nur eingreift, wenn es wirklich nötig ist?


Meine Antwort ist klar und auch hier zeigt sich das Thema, welches dieses Jahr sehr präsent war – ich wähle das Vertrauen.


Ja, Zip ist wirklich angekommen, ich freue mich für ihn und die ganze Herde.


Der krönende Abschluss des Jahres war das Silvesterfeuerwerk. Ich war vorher doch relativ angespannt. Erst einen Tag vor Silvester traf ich die Entscheidung die Herde auf eine geschütztere Wiese zu stellen, auf der sie trotzdem die Möglichkeit hatten zum "Ausguck" auf eine erhöhte Position zu wechseln. Diese Wiese ist etwas weiter von den Häusern entfernt und man hat ein bisschen Abstand.

Mittags zogen die Pferde um und vor allem Zip fühlte sich unsicher, was er in explosionsartigen Renneinlagen umsetzte. Früh am Abend war ich Füttern, da war schon einiges los im Dorf, einige Menschen starteten schon wild eine Rakete nach der anderen. Das war gruselig. Na, das kann ja was werden, dachte ich mir. Ich hatte alles Notwendige vorbereitet (auch mich), was übrig blieb, war zu Vertrauen. In die Pferde, das Leben und letztendlich auch in mich.

Es war sehr neblig und feucht

Christian, ich und ein sehr guter Kumpel von uns gingen frühzeitig nach draußen. Das Wetter war nasskalt und ich musste nochmal zurück mir eine andere Jacke holen.


Gegen zwölf Uhr bereitete ich alles vor, es gab nochmal etwas zu essen und ich nahm Loisl an den Strick, damit er nicht mitrennen sollte, wenn Zip seine Angst in Bewegungsenergie umsetzen sollte. Wir warteten gespannt, dass es losging, ich wusste nicht wieviel Uhr es war, plötzlich rannte Zip los, ließ seine Energie raus und kam wieder zurück. Erst dann war es Mitternacht, die Kirchenglocken fingen an zu läuten und es ging richtig los. Loisl war sehr ruhig, doch fühlten sich alle auf der Position nicht wohl, sodass die Herde zum höchstmöglichen Punkt ging, um sich alles anschauen zu können.


Ich muss sagen, das war mein entspanntestes Silvester mit den Pferden überhaupt. Natürlich war die Anspannung deutlich spürbar, die lauten Heuler sind am gruseligsten. Aber alle und vor allem Zip standen ruhig da und sahen sich das Spektakel an. Nachdem nach einer guten halben Stunde das Schlimmste vorbei war, bereiteten wir uns auf den Rückweg vor.

Ich lud die Pferde ein, wieder nach vorne zum Stall zu gehen und wir gingen gemeinsam als Herde gemächlich dorthin - jeder in seinem Tempo.

Es wartete schon eine großzügige Portion Heu und zur Freude von allen für jeden eine Extraportion Mashbrei, der bedächtig geschlabbert wurde.

So konnten wir beruhigt nach Hause gehen und auch noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen. Für mich war der Übergang in dieses neue Jahr etwas besonderes, ich habe die Silvesterenergie als sehr kraftvoll wahrgenommen und am 1. Januar sehr ruhig. Ich bin gespannt, was uns das neue Jahr so bringen wird. Ich bin mir sicher, dass es einiges zu erfahren und zu entdecken gibt.


Die authentische Energie der Pferde: Heldenreise & Workshops

Auch in diesem Jahr habe ich vor Ort Heldenreisen mit Pferden begleitet. Ein ganz besonderer Schatz war als Assistentin bei der Heldenreise "Das Medizinpferd - Medizinrad" von meiner Mentorin Ulrike Dietmann teilnehmen zu dürfen.

Dieses Thema zog mich unglaublich an und zunächst war ich sehr enttäuscht, dass der Workshop verschoben werden musste - aber dann war es endlich soweit.

Die Heldenreise mit Pferden ist ein ganz besonderer Transformationsprozess. Die Heldenreise, entdeckt von Joseph Campbell ist eine Grundstruktur des Lebens an sich. Ja, auch du bist auf deiner Heldenreise. Doch meist ist es uns nicht bewusst und wir hängen ewig an etwas "herum", ohne zu wissen, wie es weiter gehen soll. Oder etwas treibt uns aus unserer Komfortzone, wir bleiben aber, weil wir Angst vor dem Unbekannten haben.

Die Heldenreise mit Pferden hilft nicht nur sich sehr viel klarer zu werden und einen großen Entwicklungsschritt zu machen. Nein, die Pferde mit ihrer puren, authentischen Energie berühren uns auf einer transpersonalen Ebene und bringen Themen und Gefühle ans Licht, die uns überraschen und sehr wertvoll sind.

Pferde sind Energieleser, das ist für sie als Fluchttier super wichtig, damit sie rechtzeitig fliehen können und auch wahrnehmen können, was das für ein Gegenüber ist. Da wir Menschen oft nicht präsent sind, haben Pferde damit ein Problem, da sie uns nicht richtig lesen können, wenn wir nicht da sind. Wir sind also eher ein Unsicherheitsfaktor. Darauf begründen sich viele Mensch-Pferde Probleme.


Ich möchte nur ein kurzes Beispiel nennen, wie stark Pferde mit uns in Resonanz gehen können, wenn wir offen dafür sind uns unsere Themen anzuschauen.

Mein Mann Christian war ein Teilnehmer dieses Workshops, da für die Ausbildung einige Tage Selbsterfahrung notwendig sind. Wir waren bei dem Schritt - die Wunde - oder Blockaden angekommen. Es geht um Verletzbarkeit. Vorher hatte jede/r Teilnehmende eine ganz persönliche Erfahrung auf der Wiese mit den Pferden erlebt. Wir saßen zusammen im Stuhlkreis und schauten uns unsere persönlichen Blockaden an, die wir vorher aufgedeckt hatten. Die Pferdeherde war ganz oben auf der Hangwiese. Als Christian sich in seine Verletzbarkeit begab, löste sich ein Pferd, welches mit ihm schon vorher eine Resonanz hatte von der Herde und kam zu uns in die Halle galoppiert, die Herde folgte. Der Wallach berührte Christian sanft. Die gesamte Herde blieb so lange, bis alle ihre Blockaden ans Licht, ausgesprochen, anerkannt und bearbeitet hatten. Was für eine wundervolle Erfahrung, die immer wieder passiert, aber dennoch nicht an Magie verliert.


Das war nur ein Beispiel, davon gab es noch so viele wertvolle Erlebnisse, ich danke den Pferden für ihre Sanftmut und ihre Kraft.


Heldenreise mit Pferden Persönlichkeitsentwicklung Grenzen setzen
Ein Teil des Medizinrades

Ein anderer Workshop zeigte ebenso, wie fein Pferde auf uns Menschen und unsere Präsenz reagieren. Dieser Workshop wurde entwickelt um uns Menschen zu helfen wieder mehr zu uns zu finden, präsent zu sein, präsent wahrnehmen zu können. Außerdem unsere eigene Energie, unseren energetischen Raum und unsere Grenzen wahrzunehmen und kommunizieren zu lernen. Dies ist die Grundlage für Beziehung und unglaublich wertvoll. Diese Wahrnehmung ist uns nicht bekannt, deshalb müssen wir sie trainieren, ähnlich wie Muskeltraining oder Fahrradfahren, usw. Am Anfang fällt es uns schwer Energie wahrzunehmen, ich spreche da aus Erfahrung. Aber wenn wir wirklich dranbleiben und weiter üben, wird diese Wahrnehmung immer feiner und feiner und wir finden uns in unserer Welt viel besser zurecht. Nun zu der Erfahrung dieses Workshops. Am Anfang des Tages gingen wir Menschen in die Pferdeherde, um einfach einmal zu schauen, wie die Pferde auf uns reagieren.

Zu diesem Zeit hatten wir zwar schon Theorie gemacht, aber noch keine persönliche Erfahrung oder Übung. Die Herde war in der Halle und ruhte. Als wir mit unserer konditionierten Energie zu ihnen kamen, entstand schnell Hektik, Gerenne, Rangeleien usw. Diese Übung wiederholten wir am Abend des ersten Tages, nachdem wir viele Übungen zu den oben genannten Themen gemacht hatten. Wir fanden die gleiche Ausgangslage vor - die Herde war in der Halle zum Ruhen versammelt. Doch jetzt gab es keine Unruhen. Es war alles harmonisch und ausgeglichen, die Verbindung untereinander war zu spüren, die Verbindung zwischen Pferde- und Menschenherde. Welch schönes Erlebnis und so bestärkend in dem was man tut.


Davon möchte ich mehr und wird es auch mehr geben, jetzt in diesem neuen Jahr mit neuen Möglichkeiten, ich freue mich schon sehr darauf.


Ein anderer Workshop, zu dem ich als Teilnehmer anwesend war, brachte mich in Verbindung mit meinen Ahnen. Ein Thema, welches sich schon zuvor anbahnte. Es war der Auftaktworkshop zur neuen Ausbildung, die ich 2022 machen werde, systemische Aufstellungen mit Pferden. Auch in diesem Workshop zeigten die Pferde so präzise und klar, dass sie mit unserer Energie mitgehen, wenn wir uns denn öffnen und es zulassen. So durften alte Wunden angesehen werden und Heilung erfahren. Selbst dort, wo wir Menschen uns manchmal selbst im Weg stehen, stehen die Pferde urteilslos in ihrer strahlenden Präsenz, damit Wandlung geschehen kann. Still und demütig verneige ich mich vor dieser Stärke.


Ausblick auf 2022

Was wird mir 2022 bringen? Ich bin mir sicher, viele viele Erfahrungen und wertvolle Momente. Ich habe viele Wünsche und eine große Vision, ich hoffe, ich werde Stück für Stück den Weg in diese Richtung gehen.

  • Es stehen noch viele praktische Arbeiten an die im letzten Jahr nicht bewältigt werden konnten und noch viele, von denen ich jetzt noch nichts weiß...

  • Ich habe mir vorgenommen, mehr zu schreiben, für mich und für den Blog

  • Ein weiteres Jahr Masterclass mit Ulrike Dietmann und der authentischen Gemeinschaft der Hero's Journey Instruktorinnen erwartet mich volle Vorfreude. Es hat jetzt schon angefangen, eine wundervolle Menschenherde, die in zwölf Monaten so einiges gemeinsam erleben wird.

  • Als Trainerin bei den Online - Heldenreisen dabei sein - wenn du mitmachen möchtest, hier findest du den Link zur online Heldenreise (dies ist ein Affiliate Link. Sollte dich die online Heldenreise interessieren, freue ich mich, wenn du mich unterstützt).

  • Meine Ausbildung zum Coach für systemisch-schamanische Aufstellungen im Heilraum der Pferde unter der Leitung von Waltraud Schögler, worauf ich mich freue wie ein kleines Kind. Diese Ausbildung wird der Heldenreise einen weiteren wichtigen Aspekt hinzufügen.

  • Der weitere Ausbau meiner nebenberuflichen Selbständigkeit und damit einhergehend viel Lernen, Sichtbarkeit üben, Scheitern, noch mehr Lernen, Vertrauen üben ...

  • Es wird wieder Heldenreisen mit und ohne Pferde geben. Vor Ort und online - ich arbeite an verschiedenen Kursen.

  • Der Kurs Pferde verstehen - Probleme lösen wird regelmäßig stattfinden. Dies ist der Grundkurs zum präsent werden und der Energiewahrnehmung, den ich oben schon kurz angesprochen hatte.

  • Ich werde Kurse zu den Jahreskreisfesten anbieten. Dies auch vor Ort mit den Pferden und online als Selbstlernkurs mit Coaching, wenn gewünscht.

  • Ich habe noch viele weitere Ideen für Kurse und Fortbildungen, ich muss aber auch lernen mich selbst zu fokussieren, sonst wird das nichts.

  • Jeden Tag werde ich mehr und mehr einsteigen in die tiefe Erfahrung meiner selbst, meine eigenen Schatten anschauen, transformieren und wachsen.

  • Ich werde mir noch mehr Zeit nehmen diese Erfahrungen mit den Pferden zusammen zu erleben.

  • Für Zip wünsche ich mir, dass wir zusammen einen Raum stellen können, in dem seine Traumata berührt, aber nicht getriggert werden. Ich wünsche mir für ihn, dass ihn seine Haut nicht mehr so sehr juckt.


  • Ich freue mich darauf, neue wertvolle Menschen kennenzulernen und die liebgewonnen wiederzusehen. Und ich freue mich auf alle, die für sich beschließen, die Reise bewusst zu gehen, den Mut haben, die Komfortzone zu verlassen und sich in die Verletzbarkeit zu begeben.

  • Die Heldenreise geht immer gut aus, aus jeder Reise geht man gestärkt und mit neuer Kraft hervor.


Mein Motto für 2022: Auf ins Unbekannte - Mein Vertrauen weiter ausbauen


30.12.2021

Es gibt viel zu tun, packen wir's an! Auf ein wundervolles 2022...




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